Bergtour Spitzkofel (2717m)

Osttirol | Lienzer Talboden | Lienzer Dolomiten

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Tourencharakteristik

Der Spitzkofel ragt monumental über dem Lienzer Talboden und weckt in jedem begeisterten Berggeher den Wunsch, einmal auf dem Hausberg der Lienzer zu stehen. Scheinbar unnahbar, ist der Gipfel dennoch relativ einfach zu besteigen, jedoch nur, wenn man über eine sehr gute Kondition, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit verfügt. Schon der Aufstieg über das Hallebachtal im Sinne der Dolomitenmannrunde ist wahrlich nicht ganz ohne. Die ersten knapp 400 Höhenmeter ab der Bachquerung des Hallebachs sind sehr steil und überaus kräftezehrend. Der Klettersteig hoch zur Linderhütte und weiter zum Gipfel des Spitzkofels ist mit der Schwierigkeit A/B bewertet. Da hier viel loses Geröll herumliegt, sollte hier jedenfalls ein Steinschlaghelm und Handschuhe wegen der Stahlseile getragen werden. Für schwächere Wanderer empfiehlt sich hier ein Klettersteigset. Nicht nur aufgrund der überdurchschnittlichen Länge und der fast 1800 Höhenmeter, sondern auch wegen der Sonnenexponiertheit, empfiehlt es sich, diese Tour möglichst früh zu starten. Denn wer im Sommer beim Aufstieg zu spät dran ist, den bestraft die Sonne gnadenlos. Jedenfalls ist die Mitnahme einer ausreichenden Menge zum Trinken unbedingt anzuraten, da ab der Bachquerung des Hallebachs keine Möglichkeit mehr besteht, seine Trinkflaschen nachzufüllen. Die Orientierung ist relativ einfach, da bis auf den Steig durch das Hallebachtal die gesamte Tour sehr gut ausgeschildert und markiert ist. Für all die Mühen wird man bereits beim Marsch durch das Hallebachtal mit einem wunderschönen Landschaftsbild belohnt. Bei der Linderhütte entfaltet sich dann das fulminante Bergpanorama in seiner ganzen Pracht und reicht der Blick vom Gipfel des Spitzkofels von den Lienzer Dolomiten, über die Schobergruppe, Glocknergruppe, Venedigergruppe, den Villgratner Bergen, den Sextner Dolomiten bis hin zu den Karnischen Alpen. Den Abstieg sollte man über das Hallebachtörl und die Kerschbaumeralm Schutzhütte wählen, da diese Route einfacher und jedenfalls knieschonender ist. Diese Abstiegsvariante ist zwar etwas länger, bietet aber nochmals grandiose Landschaftseindrücke, eine Einkehrmöglichkeit und macht diese Bergtour zu einer großartigen Rundtour.

Bewertung

Erläuterungen zur Bewertung


Skala 1-6 Sterne
Landschaft Schönheit der Landschaft, Erlebniswert, bleibender Eindruck.
Technik Berg-/Wandertouren: Kletterpassagen, ausgesetzte Stellen, steiles Gelände, etc.
Mountainbiketouren: Trage-/Schiebepassagen, Single-Trails, schwieriger Untergrund, etc.
Skitouren: steiles Gelände, Tragepassagen, Spitzkehrentechnik, etc.
Kondition Länge und Dauer der Tour, Höhenmeter.
Schwierigkeit Eine Gesamtbeurteilung aus den Bewertungspunkten Technik und Kondition. Skala: Leicht, Mittel, Schwer, Sehr schwer.

Die Bewertungspunkte Technik, Kondition und Schwierigkeit orientieren sich stets an einem durchschnittlich trainierten Sportler. Diese können individuell sehr stark schwanken! In jedem Tourenbericht wird unter Tourencharakteristik nochmals detailliert auf die Schwierigkeiten und Anforderungen der jeweiligen Tour eingegangen und hingewiesen!

Landschaft
Technik
Kondition
Schwierigkeit Mittel
Prädikat TOP

08:30h

05:00h 03:30h

17km

7.5km 9.5km

1800hm

1800hm 1800hm

2717m

Tourenbeschreibung

Anfahrt:
Von Lienz über die Bundesstraße bis Leisach. Ca. 1 Km nach Leisach links abbiegen und über eine Holzbrücke fahren. Nach der Brücke gleich wieder links und nach ca. 100m rechts den Wegweisern Richtung Klammbrückl folgen. Zuerst ist die Straße asphaltiert, später führt ein Schotterweg bis zum Ausgangspunkt Parkplatz Klammbrückl (1100m).

Ausgangspunkt:
Parkplatz Klammbrückl (1100m)

Aufstieg:
Gleich nach dem Parkplatz erreicht man das Naturdenkmal Klammbrückl (1104m), welches über eine 33 Meter tiefe Schlucht führt. Man hält sich hier aber auf der rechten Talseite und wandert über den Forstweg (Nr. 10) talein, bis schon nach wenigen Minuten ein Wegweiser „Kerschbaumer Alm“ in einen Steig leitet, der uns, mehrmals den Forstweg querend, weiter nach oben führt. Dann geht es wieder - auf der Straße bleibend - talein bis zur Bachquerung des Hallebachs (1325m). Wenige Meter vor dieser Bachquerung zweigt rechts ein Steiglein in den Wald ab (Achtung: kein Wegweiser und keine Wegmarkierung). Auf den Spuren der Dolomitenmänner bringt uns dieser Steig von Beginn an sehr steil durch den Wald aufwärts, wobei eine kurze Passage mit Hilfe einer Holzleiter überwunden wird. Im weiteren Verlauf wird das Gelände etwas flacher und der Aufstieg somit etwas gemütlicher. Nach der Überwindung einer baumfreien Steilstufe wandert man nun bereits gemütlich vorbei an einer idyllisch gelegenen Jagdhütte (2080m) ins wunderschöne Hallebachtal. Über freie Almböden geht es nun auf immer schlechter werdenden Steigspuren Richtung Kühbodentörl. Am hinteren (südwestlichen) Rand des schönen Almbodens hält man sich dann rechts (Nordwesten) und steigt ohne nennenswerte Steigspuren die sanft geneigten Hänge an und erreicht so den schon von weitem im Schuttfeld sichtbaren und nach rechts querenden Wandersteig (~2400m). Jetzt geht es auf diesem durch ein steiles Schuttfeld nach rechts (Nordosten) aufwärts, bis der Steig in etwa 2500m wieder nach links zum Beginn einer Rinne zieht. Von nun an wird der Steig alpiner und schon im unteren Teil der mit losen Steinen durchsetzten Rinne muss man das ein oder andere Mal die Hände zu Hilfe nehmen. Nach einer kurzen Holztreppe zieht der Steig nach rechts weg. Im weiteren Verlauf handelt es sich um einen einfachen Klettersteig (A/B), wobei die meisten Passagen mit Stahlseilen versichert sind. In mehreren „Serpentinen“ geht es durch den Felsen aufwärts, ehe man über eine Querung die Linderhütte (2683m, Biwak) erreicht. Der Gipfel scheint jetzt schon zum Greifen nahe. Jedoch zieht der Steig zunächst nochmals an Stahlseilen gesichert schattseitig hinunter in den Spitzkofelsattel (~2630m) und dann die letzten fast 100 Höhenmeter in der Südostflanke zum Gipfel des Spitzkofels (2717m). Dieser letzte Anstieg ist ebenfalls teilweise mit Stahlseilen versichert.

Abstieg:
Der Abstieg erfolgt zunächst über die bekannte Route, an der Linderhütte (2683m) vorbei, zurück zu den Schuttfeldern am Fuße des Spitzkofels. Hier bleibt man auf dem markierten Steig, der uns, knapp unter dem Kühbodentörl vorbei, zum Hallebachtörl (2399m) bringt. Der Steig führt nun ostwärts hinunter zur Kerschbaumeralm Schutzhütte (1902m) und weiter talauswärts, am Klapffall (1690m) vorbei, bis zur Talstation der Materialseilbahn (1550m). Hier betritt man den Forstweg, der uns zurück zur Bachquerung des Hallebachs bringt. Nun weiter über die bekannte Route zurück zum Klammbrückl (1104m).

Charakteristik/Wegbeschaffenheit:
Aussichtsreich Rundtour Kletterpassagen ausgesetzte Passagen steile Passagen seilversicherte Passagen

Stützpunkte unterwegs:
Kerschbaumeralm Schutzhaus (1902m)

Ausrüstung
Normale Wanderausrüstung, Steinschlaghelm, Handschuhe, ggf. Klettersteigset
Vorschlag Packliste

Wer war dabei:
Dietmar Ortner

Autor

ich

Dietmar Ortner

Fragen zur Tour

Rechtliche Hinweise

Rechtliche Hinweise zur Tour


Die Benutzung der Tourenbeschreibung geschieht auf eigenes Risiko und übernimmt der Autor/Tourenfex.at keine Haftung für die Routenwahl bzw. die sichere Durchführung der Tour! Eine Haftung für etwaige Unfälle und Schäden wird aus keinem Rechtsgrund übernommen! Die Tourenbedingungen (Streckenverlauf, Wegbeschaffenheit, etc) können sich seit der letzten Durchführung der Tour maßgeblich geändert haben!

Tourenbilder vom 26.06.2018


Tourenkarte


Rot = Aufstieg - Blau = Abstieg

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